1. Inflation
Inflation ist der Todfeind jeder Geldanlage. Es ist ein Prozess, bei dem Geld an Wert verliert, also die Kaufkraft des Geldes sinkt. Die Inflation wird uns vorgerechnet, indem man ein „Warenkorb“ zusammenstellt und dann beobachtet, wie sich die Waren in diesem Korb verteuern. Der deutsche Warenkorb besteht aus rund 650 vom Statistischen Bundesamt gelisteten Waren und Dienstleistungen. Dieser Warenkorb bleibt in seiner Gewichtung 5 Jahre gleich. Monatlich gibt das Amt bekannt, wie sich der Korb entwickelt hat. Die Schwerpunkte im Warenkorb sind wie folgt gewichtet: 32,5 % Wohnung (inkl. Strom, Wasser, Heizung), 12,9 % Verkehr (inkl. Tanken, Autokauf, Tickets), 11,3 % Freizeit, Unterhaltung, Kultur, 13,5 % Nahrung, Getränke, Tabak u. a. m. Da jedoch jeder Haushalt anders wirtschaftet und unterschiedliche Ausgaben hat, kann die persönliche Inflationsrate vom Durchschnitt abweichen. Zur Berechnung der persönlichen Inflationsrate kann der Rechner des Statistischen Bundesamtes genutzt werden (Hier klicken!). Die deutsche Inflationsrate betrug im November diesen Jahres 10 Prozent. Seit Juli 2021 befindet sich die Inflation in Deutschland auf Rekordniveau. Schon 7 % Inflation bedeutet, dass in 10 Jahren nur noch die Hälfte der Kaufkraft übrigbleibt.
„Wenn die Regierung das Geld so verschlechtert, um alle Gläubiger zu betrügen, so gibt man diesem Verfahren den höflichen Namen Inflation“ – Georg Bernhard Shaw.
Fazit: Je höher die Inflation, desto wichtiger sind rentable Geldanlagen!
2. Zinseszinseffekt
Albert Einstein nannte es das 8. Weltwunder. Schon die Babylonier im Jahr Zweitausend vor Christus hatten die Plage diesen zu berechnen. Der Zins ist bekanntlich der Preis für Geld. Historisch ist dieser schon vor 5000 Jahren schriftlich belegt. Es dauerte dann noch bis ins fünfte Jahrhundert nach Christi, bis der indische Mathematiker Aryabhata auf die Zinseszinsrechnung kam. Zinseszins beschreibt die Zinsen, die ein Anleger auf gutgeschriebene Zinsen bekommt. Er entsteht klassischerweise, wenn bei einer Geldanlage Zinserträge dem bisherigen Guthaben zugeschlagen und somit fortan in allen folgenden Zinsperioden mitverzinst werden. Je länger so ein Zinseszins läuft, desto stärker wirkt er sich auf das Kapital aus. Denn der Zinseszinseffekt braucht viel Zeit, um seine volle Kraft zu entwickeln. Beispiel für den Zinseszinseffekt über verschiedene Anlageperioden bei einer Einmalanlage über 30.000 Euro und einem Sparplan über 100 Euro monatlich bis zu Endalter 60 Jahre bei einer angenommenen Wertsteigerung von 6 Prozent pro Jahr:
Eine 50-jährige Person = Einzahlung 48.000 Euro = Endkapital 70.052 Euro (+66,8%)
Eine 40-jährige Person = Einzahlung 54.000 Euro = Endkapital 141.779 Euro (+162,6%)
Eine 30-jährige Person = Einzahlung 66.000 Euro = Endkapital 270.230 Euro (+309,4%)
Eine 20-jährige Person = Einzahlung 78.000 Euro = Endkapital 500.268 Euro (+541,4%)
Welche Rolle die Zeit spielt, wird auch umgekehrt deutlich. Fängt man mit dem 20. Lebensjahr an 200,- Euro monatlich zu sparen und das Geld verzinst sich mit 6%, werden daraus mit dem 67. Lebensjahr 597.275 Euro. Fängt man erst mit 30 Jahren an, dann müsste man fast das doppelte investieren, nämlich 379 Euro monatlich, um auf die gleiche Summe zu kommen. Sollten Sie dagegen erst im Alter von 45 Jahren beginnen, so müssten Sie schon den stolzen Betrag 1.112 Euro monatlich sparen. Mit 55 sind es dann schon fast 2.860 Euro.
Fazit: Je früher man beginnt desto größer ist der Effekt!
3. Durchschnittskosten-Methode
Privatanleger verhalten sich meist emotional und neigen dazu, erst zu investieren, wenn der Preis bereits stark angestiegen ist. Ob der Markt „oben“ oder „unten“ ist, lässt sich auch erst in der Vergangenheitsbetrachtung beurteilen. Das System ist, in regelmäßigen Abständen (z.B. monatlich) einen festen Betrag (z.B. 250,- Euro) in einen Markt mit größeren Kursschwankungen zu investieren. Dies nennt man in der Fachsprache die „Durchschnittspreis-Methode“. Somit kaufen Sie automatisch viele Anteile, wenn der Preis tief ist und wenig Anteile, wenn der Preis hoch ist. Das Beispiel hier zeigt, dass durch die Durchschnittspreis-Methode mit der gleichen Investition (1000,- Euro) fast 100% mehr Anteile auf Ihrem Konto landen. Man bezeichnet die Durchschnittspreis-Methode auch als den „Cost-Average-Effect“. Um diesen Effekt in der Tiefe zu nutzen, sind sehr lange Laufzeiten nötig.
Periode | Preis pro Anteil | Mengen-Methode | Durchschnittspreis-Methode |
Anteile | Anteile | ||
1 | 5 | 10 | 50 |
2 | 20 | 10 | 12,5 |
3 | 50 | 10 | 5 |
4 | 25 | 10 | 10 |
Anteile | 40 | 77,5 | |
Investition | 1.000,- | 1.000,- |
Fazit: Je länger man durchhält desto größer ist der Vorteil!